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Die Anfänge von Akamai reichen zurück bis Anfang 1995, als Tim Berners-Lee, der Begründer des World Wide Web, seine Kollegen am Massachusetts Institute of Technology (MIT) vor eine Herausforderung stellte. Der „Vater des Web“ sah schon damals voraus, dass die Grenzen des Internets relativ rasch erreicht sein würden. Aus diesem Grund forderte er seine Kollegen heraus, eine vollkommen neue und bessere Methode zu finden, um Inhalte im Internet bereitzustellen. Womöglich nicht vorausgesehen hatte er, dass die akademische Beschäftigung mit diesem Problem eines Tages zu einem kommerziellen Dienst und einer Revolution des Internets führen würde.

Tom Leighton, Professor für Angewandte Mathematik am MIT, erfuhr in seinem Büro am anderen Ende des Flurs von Dr. Berners-Lees Herausforderung, die ihn sogleich in ihren Bann zog. Der anerkannte Experte für parallele Algorithmen und Architektur leitete zu diesem Zeitpunkt die Arbeitsgruppe Algorithmen im Laboratory for Computer Science des MIT. Dr. Leighton erkannte, dass angewandte Mathematik und Algorithmen eine Lösung für die Überlastung des Web bereithalten könnten. Also stellte er ein Team aus Forschern zusammen, um das Problem anzugehen.

Danny Lewin wechselte nach seinem Abschluss in Informatik und Mathematik am Technion in Israel im Herbst 1996 ans MIT, um sich Dr. Leighton und dessen Forschung anzuschließen. Bereits nach kurzer Zeit gelangen Lewin rasante, bedeutende Fortschritte in seiner Arbeit an der Entwicklung von Methoden zur Verbesserung der Internet-Performance. Zusammen mit ihrem Team entwickelten Dr. Leighton und Lewin die notwendigen mathematischen Algorithmen, um Inhalte über ein großes Netzwerk aus verteilten Servern intelligent zu übertragen und zu replizieren. Die so entstandene Technologie sollte letztendlich Abhilfe für ein Ärgernis schaffen, das immer mehr Internetnutzer betraf.

Unternehmensgründung

1997 begannen Dr. Leighton und Lewin, die potenzielle kommerzielle Eignung ihrer Technologie zu bewerten. Gemeinsam mit Preetish Nijhawan (einem Studenten der MIT Sloan School of Management) nahmen sie im September des Jahres an dem mit 50.000 US-Dollar dotierten jährlichen Wettbewerb „Entrepreneurship Competition“ des MIT teil. Im Laufe des neunmonatigen Wettbewerbs mit nicht weniger als 100 Beiträgen wuchs das Team enorm, bis sein Businessplan es schließlich in die Runde der letzten Sechs schaffte. Diese Auszeichnung machte deutlich, dass die Bereitstellung von Internet-Inhalten ein klares Marktpotenzial besaß. Am 20. August 1998 gründeten Dr. Leighton und Lewin dann Akamai, wobei Jonathan Seelig (ebenfalls Sloan-Student) und Randall Kaplan sich dem Gründungsteam anschlossen. Akamai erwarb vom MIT ausschließliche Nutzungsrechte an bestimmtem geistigem Eigentum und nahm im Herbst 1998 seine Entwicklungsarbeit auf. Bei vielen der ersten Angestellten des Unternehmens handelte es sich um Studenten, die an dem MIT-Projekt mitgearbeitet hatten.

Ende 1998 und Anfang 1999 schlossen sich Fachleute mit Erfahrung in der Internetbranche dem Team an. Der prominenteste unter ihnen war Paul Sagan, ehemaliger President von Time Inc. New Media und Mitbegründer des Kabelmodemdienstes Road Runner, der auch beim Start des Nachrichtensenders NY1 News mitwirkte. Sagan wurde zunächst Chief Operating Officer und später President von Akamai. (Von 2005 bis 2013 übernahm er das Amt des Chief Executive Officer.) George Conrades, zuvor Vorstandsvorsitzender und CEO von BBN Corp. und Senior Vice President bei IBM in den USA, übernahm im April 1999 die Rolle des ersten Vorsitzenden und CEO von Akamai.

Start des kommerziellen Angebots

Das Unternehmen wuchs schnell und stellte im Februar 1999 seinen ersten Live-Traffic (ein tief in der Website von Disney vergrabenes Pixel) bereit. Im März konnte Akamai seine Marktpräsenz erheblich ausbauen: Das Unternehmen ermöglichte ESPN die Übertragung des College-Basketballturniers „March Madness“, während Entertainment Tonight dank Akamai einen Trailer zu „Star Wars“ ausstrahlen konnte. Beide Übertragungen verzeichneten eine bis dato unerreichte Nachfrage. Im April 1999 nahm Akamai schließlich den Geschäftsbetrieb auf. Gleich zu Beginn konnte das Unternehmen einen namhaften Referenzkunden vorweisen: Yahoo!, damals eine der weltweit am häufigsten frequentierten Websites.